Landwirtschaft – uff dor Fildor


Landwirtschaft liegt mir am Herzen!

Mit der Landwirtschaft der Filder verbindet mich sehr viel. Ich kenne die fruchtbare Filder-Hochebene, eines der ältesten Krautanbaugebiete Deutschlands, wie meine Westentasche.

Bereits als Schüler habe ich regelmäßig in einer hiesigen Sauerkrautfabrik gearbeitet und kenne jeden Produktionsschritt aus dem FF. Mein erster Stundenlohn betrug 80 Pfennige. Vom ersten Lohn durfte ich mir meine erste Jeans (Westernhose) kaufen. Auf den Äckern der Filderebene habe ich mit 13 Jahren Traktorfahren gelernt. Mit einem turmhoch beladenen Anhänger rückwärts fahren und auf kleinstem Raum rangieren, nichts ist einfacher, wenn man es in diesem Alter lernt. Krauternte war ein hartes Stück Arbeit und erfolgte ausschließlich von Hand, da beschädigte Krautköpfe bei Einlagerung sofort Fäulnisstellen bilden.

Die Krautköpfe werden mit dem Krautmesser geschnitten und in Reihe gelegt. Ein Schlepper mit Anhänger fährt durch die Reihen und die Krautköpfe werden aufgeladen und kunstvoll eingestapelt. Das war Krafttraining vom Feinsten, da brauchte es kein Fitnessstudio mehr. Es gab immer gutes Vesper, alle Jugendlichen hatten einen perfekten Body-Mass-Index und gut entwickelte motorische Fähigkeiten :-).

Ein großes Feld füllt 15 bis 20 Anhänger. Ein hartes Stück Arbeit, die damals um 7 Uhr begann und meist erst um 19:00 Uhr endete. In der Sauerkrautfabrik werden die geernteten Kohlköpfe gewaschen, geputzt und der Strunk entfernt und das Kraut in kleinen Streifen in Gärsilos eingeschnitten und eingestampft. Zuallerletzt wird das zubereitete Kraut schonend in Dosen abgefüllt.

Landwirte und Landfrauen können auf ihre Leistung Stolz sein. Sie pflegen und erhalten unsere Kulturlandschaft und sorgen für die Erzeugung von guten und gesunden Lebensmitteln. Die bäuerliche Tradition hat in der Vergangenheit die Filderebene wesentlich geprägt. Dieses Erbe muss geschützt und gepflegt werden.